Tabakthripse

Thripse parvispinus

Über Thrips parvispinus

Thrips parvispinus, im englischsprachigen Raum auch als Tobacco-Thrips bekannt, ist ein im tropischen Asien beheimatetes Insekt, das in Ostasien, Nordaustralien und auf den Salomonen weit verbreitet ist. In den letzten Jahren hat diese Thrips-Art sich auf Nordchina, Indien und andere asiatische Länder sowie mehrere afrikanische Staaten ausgeweitet. In Europa wurde Thrips parvispinus erstmals 1998 in Griechenland als Schädling an Zierpflanzen entdeckt und trat später in Spanien (2017), Frankreich (2018), den Niederlanden (2019) und Deutschland (Ende 2021) auf. Die Art erreichte 2020 auch Florida und hat sich seitdem auf mehrere andere Bundesstaaten der USA und Kanada ausgebreitet.

Thrips parvispinus ist besonders problematisch in Kulturpflanzen im Gewächshaus, wo warme Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit ideale Bedingungen für eine schnelle Vermehrung schaffen. Diese Thrips-Art ist ein ernst zu nehmender Schädling für viele Kulturpflanzen, darunter wichtige Zierpflanzen und Paprika. Sein kurzer Lebenszyklus und seine hohe Vermehrungsrate, wobei die Weibchen zahlreiche Eier legen können, machen Thrips parvispinus zu einem schwer zu bekämpfenden Schädling.

Die von Thrips parvispinus verursachten Fraßschäden können die Erträge der Kulturpflanzen und die Marktqualität erheblich beeinträchtigen, was zur Ablehnung oder Herabstufung von Pflanzen und Früchten führt. Besonders schädlich ist dieser Schädling für Zierpflanzen, Paprika und Papayas, wo er erhebliche wirtschaftliche Verluste verursacht hat.

 

Wie erkennt man Thrips parvispinus?

Thrips parvispinus ist ein wichtiger Schädling in Kulturpflanzen im Gewächshaus, da er sich unter den feuchtwarmen Bedingungen, die für diese Kulturen typisch sind, schnell vermehren kann. Dieses Insekt stellt eine erhebliche Bedrohung für eine Vielzahl von Kulturpflanzen dar, darunter Zierpflanzen und Paprika. Mit ihrem kurzen Lebenszyklus und ihrer hohen Vermehrungsrate können diese Thripse schnell große Populationen bilden, weshalb eine frühzeitige Erkennung entscheidend ist.

Um Thrips parvispinus zu erkennen, achten Sie auf Anzeichen auf den Unterseiten der Blätter und in den Blüten, wo sie am häufigsten vorkommen. Bei starkem Befall können die Thripse auch auf den Oberseiten der Blätter zu sehen sein. Die Larven befinden sich vor allem auf jungen Blättern und in geringerem Maße auch auf Blütenknospen. Die erwachsenen Tiere bleiben eher versteckt.

In Gewächshäusern erscheinen die Populationen von Thrips parvispinus in der Regel im Frühjahr und erreichen ihren Höhepunkt im Herbst, während sie im Winter nur minimal vorhanden sind. In wärmeren Klimazonen, z. B. im Mittelmeerraum, kann dieser Schädling jedoch das ganze Jahr über aktiv sein. Ausgewachsene Thripse sind begrenzt flugfähig, während Larven, Vorpuppen und Puppen nur eine eingeschränkte Mobilität aufweisen, was bedeutet, dass die Ausbreitung über weite Entfernungen in der Regel durch die Bewegung von befallenem Pflanzenmaterial oder durch den Wind erfolgt.

Die genaue Identifizierung von Thrips parvispinus ist von entscheidender Bedeutung, da sie anderen Thrips-Arten, die in Kulturpflanzen im Gewächshaus vorkommen, sehr ähnlich sind. Die richtige Identifizierung und rechtzeitiges Handeln mit wirksamen Bekämpfungsstrategien sind der Schlüssel zur Vermeidung erheblicher Schäden.

Schadenssymptome von Thrips parvispinus

Thrips parvispinus ist ein berüchtigter Schädling, der an einer Vielzahl von Pflanzen große Schäden verursacht. Das Erkennen der Befallssymptome ist für ein frühzeitiges Monitoring und eine wirksame Schädlingsbekämpfung entscheidend.

Deformation von jungen Trieben und Blättern

Eines der ersten Anzeichen für einen Befall mit Thrips parvispinus ist die Verformung junger Triebe und Blätter. Wenn sich diese Thripse von Pflanzengewebe ernähren, injizieren sie Giftstoffe, die dazu führen, dass sich das Laub verdreht, kräuselt und verformt. Diese Schäden können das Wachstum und die allgemeine Gesundheit der Pflanze stark beeinträchtigen, ihre Fähigkeit zur effizienten Photosynthese verringern und ihre Entwicklung hemmen.

Blattverbrennungen

Bei stärkerem Befallsgrad werden die von Thrips parvispinus verursachten Schäden noch gravierender. Die Blätter können ein verbranntes Erscheinungsbild aufweisen, da das Blattgewebe stark angefressen und beschädigt ist. Dies beeinträchtigt nicht nur die ästhetische Qualität der Pflanze, sondern mindert auch ihre Vitalität und Produktivität, was zu Ertragseinbußen führen kann.

Narbenbildung auf Früchten

Thrips parvispinus kann auch erhebliche Schäden an den Früchten verursachen. Die Fraßtätigkeit der Thripse hinterlässt häufig Narben und Flecken auf der Fruchtoberfläche, was die Qualität und Marktfähigkeit der Früchte mindert. Außerdem können diese Narben als Eintrittspforten für Krankheitserreger dienen, was die Gesundheit und den Wert der Früchte weiter gefährdet.

Play

Biologische Bekämpfung von Thrips parvispinus

Zur wirksamen biologischen Bekämpfung von Thrips parvispinus in Kulturpflanzen im Gewächshaus hat Koppert eine innovative Strategie entwickelt, die auf jahrelanger Forschung beruht. Dieser umfassende Ansatz umfasst den Einsatz von Raubmilben wie Amblydromalus limonicus und Transeius montdorensis zusammen mit dem Nützling Orius laevigatus (Thripor-L) und Horiver Wetstick-Klebefallen.

Die Raubmilben Amblydromalus limonicus und Transeius montdorensis suchen und fressen die Larven der Thripse sehr effektiv, was deren Population deutlich reduziert. Orius laevigatus, eine Raubwanze, zielt sowohl auf erwachsene Thripse als auch auf Larven ab und bietet ein breites Spektrum an Bekämpfungsmöglichkeiten für alle Lebensstadien der Schädlinge. Zusätzlich werden Horiver Wetstick-Klebefallen strategisch platziert, um fliegende adulte Thripse zu überwachen und zu fangen, was ihre Zahl weiter reduziert und die Ausbreitung des Schädlings im Gewächshaus verhindert.

Diese Strategie der integrierten Schädlingsbekämpfung ist äußerst wirksam bei der Bekämpfung von Thrips parvispinus, dem Schutz der Kulturpflanzen vor Schäden und der Reduzierung von chemischen Pestiziden.

Wie man Thrips parvispinus vorbeugt

Mit den folgenden vorbeugenden Maßnahmen können Anbauer von Gewächshauskulturen einen Befall mit Thrips parvispinus verringern und gesündere Pflanzen erhalten:

  • Installieren Sie Schutznetze: Verwenden Sie Netze mit mindestens 10x20 Fäden pro Quadratzentimeter an Dachfenstern und Türen, um das Eindringen von Thripsen zu verhindern. Überwachen und warten Sie diese Netze regelmäßig, insbesondere in Bereichen, die in die vorherrschende Windrichtung ausgerichtet sind.
  • Überprüfen Sie die Gewächshausabdeckungen: Vergewissern Sie sich, dass die Kunststoffabdeckungen der Gewächshäuser keine Löcher oder Lücken aufweisen, da diese als Eintrittspforten für Thripse dienen können.
  • Entfernen Sie Unkraut und Pflanzenreste: Beseitigen Sie Unkraut und Pflanzenreste in und um Gewächshäuser, da sie als Rückzugsort für Thrips parvispinus und andere Schädlinge dienen können.
  • Verwenden Sie gesundes Pflanzenmaterial: Beziehen Sie Pflanzenmaterial aus vertrauenswürdigen Quellen, um sicherzustellen, dass sie frei von Schädlingen sind. Verwenden Sie blaue und gelbe Horiver-Klebefallen zu Beginn der Anbausaison, um Thripse aufzuspüren und zu überwachen.
  • Vermeiden Sie das Mischen von Kulturpflanzen: Kombinieren Sie keine unterschiedlichen Kulturpflanzen auf einer Fläche, da dies die Schädlingsbekämpfung erschweren und das Risiko eines Befalls erhöhen kann.
  • Praktizieren Sie Fruchtfolge: Führen Sie Fruchtfolgen ein, um den Lebenszyklus von Thrips parvispinus zu unterbrechen und die Ansammlung von Schädlingen im Laufe der Zeit zu verringern.
  • Entsorgung von Schnittabfällen: Entfernen und vernichten Sie Schnittreste umgehend, um zu verhindern, dass sie zu Brutstätten für Thripse werden.

Lebenszyklus von Thrips parvispinus

Thrips parvispinus durchläuft sechs Stadien: Ei, zwei Larvenstadiuen, Präpuppe, Puppe und schließlich das erwachsene (adulte) Insekt.

Die Eier werden in Blättern, Blütenblättern und weiche Stängelteile abgelegt. Sie werden mit einem sägeartigen Legestachel in das Pflanzengewebe eingeführt. Die Entwicklung vom Ei zum erwachsenen Tier dauert bei 20 ºC etwa 36 Tage und bei 25 ºC etwa 23 Tage.

Die Larven sind fast durchsichtig weiß oder gelblich bis orange-gelb, haben einen großen Kopf und leuchtend rote Augen. Die erwachsenen Weibchen sind braun, wobei der Kopf und der Thorax heller sind als der Hinterleib.

Thrips parvispinus verpuppt sich in der Regel im Boden oder im Substrat, obwohl Puppen manchmal auch in Blüten oder an anderen geschützten Stellen der Pflanze gefunden werden können. Das Stadium vor und nach der Verpuppung lassen sich an den sich entwickelnden Flügelknospen erkennen. Im Vergleich zur Präpuppe hat die Puppe längere, stärker entwickelte Flügelknospen. Das präpupale und das pupale Stadium fressen nicht und bewegen sich nur, wenn sie gestört werden. Im Erwachsenenstadium sind beide Flügelpaare voll entwickelt.

Die erwachsenen Weibchen sind braun, Kopf und Thorax sind heller als der Hinterleib, und sie sind etwa 1 mm lang. Die ausgewachsenen Männchen sind gelb-orange und mit einer Länge von etwa 0,6 mm viel kleiner als die Weibchen.